Quo vadis, Khorinis-Setting?

  • Quo vadis, Khorinis-Setting?

    Wohin gehst du, Khorinis-Setting?


    Liebe Community, liebes Team!


    Im Folgenden möchte ich eine aus meiner Sicht verfasste Analyse der Entwicklungen im Khorinis-Setting kundtun.

    Mir ist wohl nicht als einzigem aufgefallen, dass sich da einige sehr überraschende Tendenzen entwickeln, die (zumindest fü mich) an der Glaubwürdigkeit des Gesamtsettings nach Gothic-Lore und angepasster GOUC-Lore nagen.

    Dies soll ein konstruktives Feedback mit einer Analyse der Gothic-Lore sowie auch der damit zum Vergleich stehenden, abgewandelten Form der unserem Setting zugrundeliegenden, leicht abgeänderten Lore und Fraktionenauffassung, sein. Es ist kein Misstrauen am Spiel bestimmter wesentlicher Entscheidungsträger-Charaktere, bestimmter Spielergruppen oder ganzer Fraktionen. Es soll auch nicht als Aufforderung verstanden werden, dass am IC-Spiel selbst etwas geändert wird.

    Allerdings beziehe ich mich hier auf (meine) Auffassung von der Logik, die dem Setting zugrunde liegt. Gewisse Irritationen, die ich in der Spielerschaft besonders der Stadt als auch teils als reiner Beobachter aus dem OOC verfolgt habe, möchte ich hier einmal kundtun und auch persönlich Stellung beziehen.

    PS: Im Grunde ist dies ein Allgemeines Feedback, allerdings sah ich mich allein aufgrund des Umfangs und der verschiedenen angeschnittenen Themen dazu genötigt, einen eigenen Thread dafür zu eröffnen. Man möge es mir bitte verzeihen.



    Für jene, die nicht im Khorinissetting spielen, oder sich nicht ausreichend informiert fühlen, um sich eine Meinung zu bilden, ein kurzes Update:

    -          Die Stadt Khorinis bildet derzeit eine Front gegenüber Kloster und Großbauernhof.

    -          Dabei wird von Klosterseite aus der ‚strenge Kurs‘ gegenüber dem Großbauernhof geahndet.

    -          Kritik des Klosters besteht auch gegenüber den angeblich hohen Abgaben seitens Bürgerschaft und Löhner an die Stadtregierung bestehend aus einer monatlichen Grundsteuer von 5 Gold für JEDEN, der sich auf dem Land des Königs befindet, 50 Gold für alle Bürger und entsprechend höhere Sätze für alle Patrizier und Adligen. Generell ächtet das Kloster offiziell die „Habsucht und Machtgier“ bestimmter Angehöriger der Oberschicht der Stadt.

    -          Des Weiteren ist dem Kloster eine skeptische Haltung vieler Städter ihnen gegenüber aufgefallen, nachdem mehrere Novizen das Bürgerrecht erhalten und bei der letzten Bürgerversammlung mitgestimmt haben. Auch besteht eine hohe Skepsis gegenüber Varim, der als „Fellträger“ (Also Bandit) trotzdem Bürgerrecht erhalten hatte und sogar unter Auflagen seitens der Stadt (z.B. keine höchsten Ämter bekleiden) Patrizier wurde.

    -          Der Großbauernhof überfällt in letzter Zeit wieder häufiger den Kornhof der Stadt. Dabei wird unmissverständlich durch Tragen der Banditenrüstung klar gemacht, von wem die Aggression ausgeht, durch Geißelnahmen und Lösegeldforderungen gegenüber der Stadt auch ganz offenkundig klargestellt.


    Weitere, aktuelle Entwicklungen:

    -          Die Grundsteuer von 5 Gold für JEDEN wurde abgeschafft, die Bürgersteuer von 50 auf 25 Gold pro Monat halbiert.

    -          Auf der letzen Bürgerversammlung wurde ein Verbot der politischen Einmischung von Novizen in das Bürgergremium, sogar die Niederlegung des Bürgerrechts für alle Novizen unter Einbehaltung von deren Sonderstatus als angehörige des Klosters, gefordert, aber bei der Entscheidung abgelehnt.

    -          Das Kloster hat nun den Kontakt mit der Stadt wegen deren antagonistischer Haltung auf ein Minimum reduziert, nämlich auf „notwendigen Handel. Offiziell hat man sich „aus der Stadt zurückgezogen“. Außerdem haben alle Novizen mit Bürgerrecht dieses niedergelegt.

    -          Varim wurden sowohl Bürgerrecht als auch Patriziat aberkannt.

    Das dürften die wichtigsten aktuellen Ereignisse grob zusammengefasst sein.

    Bedeutende Elemente sind dabei die parteiische Ausrichtung des Klosters hin zum Großbauernhof, die Überfälle mit Raub und Geißelnahmen sowie Lösegeldforderung durch die „Bande“ des GBH sowie schließlich auch die immer weiter verhärtete Vorgehensweise der Stadt gegen Vertreter des GBH.




    In Gothic 2 erleben wir neben der unmissverständlichen Bedeutung des Magischen Erzes auch außerhalb der Kolonie eine angespannte Situation zwischen Stadt auf der einen und Großbauernhof auf der anderen Seite. Es ist kein offener Konflikt, auch wenn es auf Onars Hof die Fraktion um Silvio gibt, die schlicht und einfach offen Krieg gegen die Stadt führen will.

    Onars Motivation, warum er sich die Söldner zugelegt hat, können wir nicht 1:1 auf Pierce und unser GOUC-Setting übertragen. Onar mag zwar wie Pierce keine Abgaben mehr an die Stadt zahlen, allerdings hat er dafür besondere Gründe:

    -          Die Barriere ist gefallen ("späteres Setting", das ist wohl jedem klar) und es herrscht v.a. deswegen eine Banditenplage, die Onars Hof sowie die anderen Höfe in der Umgebung bedroht.(

    -          Diese Bedrohung wird in Onars Augen von der Miliz nicht ausreichend bekämpft. Im Setting sehen wir auch, dass die Miliz mit der Gesamtsituation völlig überfordert erscheint. Deswegen holt er sich die Söldner und verweigert, weil die Miliz ihm keinen Schutz gewährt, die Abgabenzahlung an die Stadt – und damit an den „König“.

    -          Khorinis ist eine Statthalterei des Myrtanischen Königreichs, wie wir in Form von Statthalter Larius und der Übernahme dieser Funktion durch Lord Hagen unmissverständlich erfahren.

    -          Als Held wird uns mehr oder minder Verständnis sowohl für die Gründe Onars zu seinem Vorgehen als auch Verständnis für die Situation der hoffnungslos überforderten Miliz abgenötigt. Schließlich liegt die Wahl bei uns, welcher Seite wir uns anschließen. Unsere Ziele sind sowieso „größer“ als die politischen und sozialen Probleme auf der Insel zu beseitigen. Letzten Endes wird uns eh (auch durch die Vorgeschichte) ‚aufgezwungen‘, einen diesen Konflikt mildernden Weg einzuschlagen und unser höheres, von Xardas iniitiertes Ziel zu erreichen.

    Soweit, so gut. Ich denke bis hierhin kann jeder Spieler des Singleplayers folgen. Sehen wir uns derweil die Vorgaben des GOUC-Settings im Vergleich an:

    -          Die Barriere ist nicht gefallen. Es gibt keine allzu große Bedrohungslage auf der Insel, die eine Zusammenarbeit aller Fraktionen unabdingbar macht. Weder „freie Banditen“, noch Orcs, noch etwas anderes, das sich zu offensichtlich zusammenbraut und die gesamte Ordnung der Insel gefährden könnte. Der Orkkrieg erscheint „weit weg“, als offensichtlichstes Merkmal, dass dieser überhaupt stattfindet erscheint dem Insulaner wohl die Barriere über der Minenkolonie und der Erzkonvoi von dort zum Hafen der Stadt. Sowie natürlich im weiteren Sinne die Charakter-Vorgeschichte und der ‚einende‘ Grund für die Flucht auf die Insel Khorinis.

    -          Pierce ist Großbauer und selbst Söldnerchef und erfahrener Kämpfer, Adliger und durch Verdienste belehnt durch den König. Er hat das Zahlen von Abgaben an diesen (vertreten auf den Khorinis durch den Statthalter im weitesten Sinne) eingestellt und verlässt sich lieber auf seine Kampfgefährten, die Söldner. Hauptgründe und sozusagen „Motivation“ für diese Illoyalität sind die gestiegenen Forderungen des im Krieg befindlichen Königs sowie eine liberale, freiheitsliebendere Ausrichtung des Großbauern. Die auch mehr oder weniger als Einladung an ebenso freiheitsliebende, „königskritische Gesellen“ – die „Banditen“ – gelten kann.

    -          Die Hauptaufgabe des Statthalters war bis zur Ankunft Lord Alexanders als Lordkommandant der Paladine die Gewährleistung des Erztransports zum Hafen. Diese Aufgabe wurde für die kurze Zeit der „Statthalterlosigkeit“ vom Lordkommandanten ausgeführt, der seit der Wiederbesetzung des Statthalteramtes eher schützend und überwachend fungiert. Die enormen Kosten des Erzhandels werden auf die Stadt abgewälzt, müssen von dieser aufgebracht werden – und natürlich wälzt die Stadt das auf die Bürger und die Höfe, respektive im Setting ausschließlich den Großbauernhof – ab.

  • Darin sehen wir also den Kern- und Knackpunkt des Konflikts: Die Stadt hat horrende Ausgaben, weil der König um jeden Preis sein magisches Erz haben möchte. Dieses Erz kann man nach Gothic-Lore als DIE Wunderwaffe seit der Abschneidung Nordmars von Myrtana sehen.

    Die Stadt ist in einer offensichtlich relativ ausweglosen Situation, der Großbauer macht das nicht mit und verlässt sich auf Söldner, das sich dort mangels Abgaben anhäufende Gold und die Versprechen von „Freiheit“ hat die Bande von Banditen angelockt, die der Stadt nun auch noch obendrein das Leben durch Überfälle schwer machen. Die Stadt reagiert und bekämpft jene, die sie und ihre Bürger bekämpfen.

    Die Stadt (mitsamt der eigens dafür auf Khorinis ‚abgestellten‘ Paladine und Ritter) stemmt ihr oberstes, vom König erteiltes Ziel, nämlich die Erzlieferung, mit gewissen Problemen. Diese werden vor allem durch den Konflikt mit dem Großbauernhof ausgelöst.

    Das Verhalten des Großbauernhofs erfüllt dabei eigentlich per Definition die Kriterien für eine „offene Rebellion“. Das Schaffen einer eigenen, vom König unabhängigen Rechtsordnung, das Verweigern der Kooperation mit königstreuen Stellen, die Angriffe auf Bürger einer Statthalterei des Königs mit Geißelnahmen, Raubüberfällen etc. pp. Sind wohl mehr als offensichtliche Zeichen.

    Angriffe auf Erzkonvois sind hierbei, gemessen am „Wunderwaffen-Status“ des magischen Erzes, der massiven Bedeutung dieser Lieferungen für das Festland im Orkkrieg, sozusagen der Aspekt des Konflikts, der sämtlichen Fässern nicht nur den Boden ausschlägt, sondern die Ringe mitsamt allen Dauben in alle Windrichtungen zersprengt. Das ist Sabotage auf allerhöchstem Niveau und – da diese Erzlieferungen von einem eigens dafür abgestellten Beamten des Königs, dem Lordkommandanten, überwacht werden - mindestens als Verrat, eher aber sogar als Hochverrat zu bezeichnen.

    Die Überfälle auf den Kornhof und einzelne Bürger können dabei allenfalls als weniger drastische Sabotage an der Stadt gewertet werden. Die Auswirkungen sind zwar für die Stadt bei der Ausübung ihrer „königlichen Mission“ spürbar, aber in ihrer Wirkung nicht zu vergleichen mit Angriffen auf den Erzkonvoi. Dieser kann getrost als die „HEILIGE KUH“ von Khorinis betrachtet werden.


    TL;DR Nr. 1

    Wozu diese ellenlange Ausführung über diese Zustände?

    Um nachvollziehbar zu machen, wie verschieden intensiv die Aggressionen seitens des GBH auf die Stadt sind. Welche Auswirkungen diese auf das Gesamtsetting haben. Und auf welche Konsequenz all das abzielt. Denn außer die Forderungen des Großbauern nach Unabhängigkeit und Abgabenfreiheit zu betonen, das Säckel aller beteiligten Söldner und Banditen zu füllen, ist hier kein Sinn für so eine rabiat-aggressive Haltung seitens des GBH zur Stadt fühlbar. Natürlich hat der Konflikt sich nun auch durch die trotz allem eher defensive, aber konsequente Haltung der Stadt, die Tötung von Angreifern bei Lagerraids etc. pp. hochgeschauckelt.


    Wozu das alles?

    Um die Situation der Stadt, aber auch die Handlungsmotivation der einzelnen Fraktionen in diesem gesamten Setting einmal kritisch zu beäugen. Denn trotz der angespannten, dem Setting ja an und für sich nicht undienlichen Gesamtsituation auf Khorinis erscheint der Konflikt unlogisch überproportioniert, fast unglaubwürdig. Die Motivation mancher Charaktere und Fraktionen, so zu handeln, wie sie handelt, entbehrt einer bestimmter Logik.

    TL;DR Nr. 1 Ende



    Und an dieser Stelle möchte ich auch auf die eingangs erwähnte Haltung des Klosters eingehen. Und auch hierzu möchte ich die bisher außer Acht gelassene Gothic-Lore zu den Feuermagiern, speziell auch im Bezug auf Khorinis, ansprechen.

    -          Die Feuermagier präsentieren sich uns als absolut königstreue Zeitgenossen, fast schon als ‚Staatskirche‘ des Königreichs von Myrtana. Königtum und Feuermagier legitimieren sich gegenseitig. Die Feuermagier unterwerfen sich sogar, soweit man dies sehen kann, der Königsherrschaft. Die Kooperation erscheint unabdingbar, besonders in diesen Zeiten des Krieges, die sich für die Feuermagier wohl ganz offensichtlich als „Götterkrieg“ zwischen Innos und Beliar zeigen. In Gothic 2 geht dies soweit, dass die Feuermagier zwar einen ganz besonderen Respekt seitens Ritterschaft und auch Paladinen zugedacht bekommen, aber dennoch auch der Hohe Rat des Klosters sich dem „Ermächtigungsschreiben“ (Herausgabe des Auge Innos) von Lord Hagen als Vertreter des Königs auf der Insel Khorinis ohne Murren, ohne Widerrede beugt.

    -          Der Innos-Glaube beruht auf der festen Annahme, dass Innos als Gottheit neben dem Feuer auch Ordnung, Recht und Richter verkörpert. Demnach kriegt ein Priester dieser „Konfession“, der ja selbst auch als Richter verstanden werden kann, bei Gesetzlosgkeit und Verbrechen ziemlich üblen Schnupfen.

    -          Das Kloster ist ein Wirtschaftsbetrieb, alle Feuermagier die man trifft sind entweder der Wirtschaftsrolle „neutral“ oder positiv gestimmt, sofern sie darüber überhaupt eine Äußerung machen. Daron in der Stadt ist ja ganz offensichtlich goldbesessen, kann aber auch als das „Schwarze Schaf im Kreis des Feuers“ in dieser Hinsicht angesehen werden. Im Allgemeinen macht die Kirche aber keinen Hehl aus ihrem Reichtum und ihrer Würde – und dass sie beides beizubehalten gedenkt.

    Hierbei die Anpassung im GOUC-Setting, die zweifellos der rollenspielfreundlicheren Handhabung der Beziehung zwischen Paladinen/Rittern auf der einen und Feuermagiern auf der anderen Seite dient:

    -          Der Kreis des Feuers unter dem Abt und die Paladine unter dem Lordkommandanten sind voneinander unabhängig und gegenseitig nicht weisungsbefugt. Beide Seiten dienen in erster Linie INNOS. Der Lordkommandant kann seine Sendung durch den König zwar argumentativ erwähnen, darüber aber auch keinen Einfluss auf die Haltung des Klosters im Setting erzwingen, soweit ich dies verstanden habe.

    -          Das Kloster ist zwar auch wirtschaftlich ausgelegt, aber die Haltung der Feuermagier ist wesentlich mehr an einer „Kirche für die Armen“ orientiert. Dabei wird die reiche Obrigkeit bei jeder Gelegenheit aus priesterlichen Gründen heraus diffamiert.



    Vorweg hatte ich dem Kloster in diesem Setting, als ich hier anfing, zwei mögliche Gangarten „zugetraut“:

    -          Neutralität und Vermittlerrolle. Trotz der durch die Lore nahezu unweigerlich gegebenen Tendenz zur Königstreue könnte der Kreis des Feuers seine Rolle darin finden und den größten Nutzen für alle darin sehen, die Vermittlerrolle zwischen Hof und Stadt einzunehmen und den Inselfrieden wiederherzustellen. So dass zum einen der Großbauernhof Großbauernhofdinge tun kann, aber auch die Stadt ihrem Tagewerk nachgehen kann – insbesondere der überaus wichtigen Erzhandel-Organisation. Das Kloster hätte in dieser Rolle auch den Vorteil, dass beide Abnehmer ihrer Waren, ihrer Priesterfunktion sowie auch ihres Einflusses (durch Beratung) wären. Sie trügen selbst auch einen gewissen diplomatischen Schutz, gleich ob auf dem Hof oder in der Stadt, der sie auf viele Arten ‚unangreifbar‘ machen würde. Sie wären – unterm Strich – die „Good Boys“.

    -          Pro-Stadt-Rolle. Als Stellvertreter des Königs auf der Insel gelten Statthalter und Lordkommandant, womit sich für das Kloster die Frage erübrigt hätte, wem sie Loyalität schuldig sind. Zudem wäre das Kloster durch „Gesindel“ auf dem GBH und den allgemein eher rauen „Umgang“ sowie die fast offensichtliche „Gesetzlosigkeit“ dort abgeschreckt.

    Was sich nun ergeben hat, ist ein Schulterschluss des Klosters mit dem Großbauernhof, der aus mehreren der angesprochenen Gesichtspunkte sehr „dahingezaubert“ und logisch wenig konsequent erscheint – zumindest für Außenstehende, ganz besonders für alle Städter. Auch die Kürze der (bisherigen Spiel-)Zeit, in der eine so klare und parteiische Loyalitätsbezeugung des Klosters GEGEN die Stadt und die damit verbundenen Würdenträger unter „Königs Gnade“ erfolgt, trägt nicht zur Immersion für das Gesamtsetting bei. In einem Satz: Es wirkt sehr konstruiert, fast schon OOC-motiviert, als hätten alle Handlungsfreiheiten der Stadtoberen, wie auch immer man es dreht, darauf abgezielt, dass diese beiden Fraktionen sich eher früher als später verbünden.

  • TL;DR Nr. 2

    Unter dem Strich müssen wir fragen: Was hat die Stadt, was haben einzelne Vertreter jener und insbesondere der „Obrigkeit“, getan, damit solch ein Schulterschluss (GBH+Kloster) bekundet wird?


    Steuern.

    Es wurden die Abgaben von Löhnern wie Bürgern an die Stadtkasse kritisiert. Jene waren (meines Ermessens nach) nie so drückend hoch, dass ein solcher Aufschrei berechtigt wäre. Die Löhnerabgabe wurde schon längst abgeschafft, die Bürgersteuer nun (das mag noch nicht angekommen sein) halbiert. Allerdings kann man von einem Bürger, der zuvor 1000 blinkende Münzen angesammelt hat und diese weggeben kann auch erwarten, dass er RL-wöchentlich 50 Gold zusammenkratzen und in die Stadtkasse – nebst seiner Hausmiete und Lebensunterhalt – geben kann.


    Armer Großbauernhof.

    Der Großbauernhof befindet sich in offener Rebellion (wie oben ausgeführt) gegen die Stadt und damit auch die Vertreter des Königs auf der Insel. Selbst wenn man sagt, dass die ursprünglichste aller Aktionen in diesem Konflikt die kriegsbedingte Erhöhung der Steuerlast durch den König respektive die Stadt ist und die Rebellion des Hofes als „angemessene Reaktion“ bewertet, so ist das Konfliktpotential, dass der Hof gegen die Stadt trägt doch (gefühlt) um ein vielfaches größer als umgekehrt.


    Böse, reiche Stadtobrigkeit!

    Einige Leute in der Stadt sind sehr schnell zu sehr viel Geld gekommen. Jene leiten aber auch maßgebliche Betriebe und sorgen auch dafür, dass ein breites Arbeitsangebot besteht. Denn Löhner sind zwar per Definition ohne „Festanstellung“, aber sofern sie arbeitswillig sind, nicht „ohne Arbeit“.

    Zu konstruieren dass die Obrigkeit die Untere Schicht unterdrückt wirkt übertrieben angesichts der allgemeinen Arbeitstätigkeit, dem erfolgreichen Aufstreben von Löhnern in die Bürgerschaft, die immer noch (trotz höherlegen der Hürden) relativ ‚leicht‘ erlangt werden kann und für 1000 Gold auch eine solide Kleidung mit sich bringt.

    Nachvollziehbarer wäre die kritische Haltung gegenüber der Oberen, wenn niemand aus der „Unterschicht“ diese verlassen könnte, es also eine Art Kastensystem auf Lebenszeit oder auch Leibeigenschaft gäbe.



    Mein Schlusswort also:

    Der Konflikt wirkt alles in allem doch etwas arg mit Brandbeschleuniger gefüttert, großgeredet und alles in allem kaum immersiv. Auch die Haltung des Klosters, der Schulterschluss mit dem GBH, wirkt wenig glaubhaft und immersiv. Vielmehr wie eine Überreaktion, die man einem Kreis von Gelehrten und Priestern, die für Recht und Ordnung einstehen, nicht zutraut.




    Outro:

    So viel zu meiner Analyse und meinem Statement zur Setting-Entwicklung. Ich habe diesen gute 5 A4-Seiten messenden Text wohlwissend nicht provokativ, sondern relativ sachlich formuliert. Wie eingangs erwähnt soll dies keine böse Schlammschlacht oder Kampfansage gegen Team-Mitglieder, Charaktere oder Fraktionen im Khorinis-Setting sein, allerdings ein kleiner Aufschrei meinerseits, der ganz unten an der Basis sitzt und eine gewisse Unzufriedenheit verspürt. Ich habe versucht, Anknüpfungspunkte für jene zu geben, die denken da läuft etwas falsch, aber noch nicht sicher sind, wo der Kern des Problems steckt.


    Ich habe nicht versucht, an den Haaren irgendwelche Lösungen herbeizuziehen, weil ich dies nicht als meine Aufgabe oder Bestimmung bei einem neutralen Feedback sehe.



    Und wer das ganze nun gelesen hat bekommt von mir ein ganz herzliches Schokozuckerl. <3


    Viele Grüße,


    Reomar

  • Ich will nicht zu jedem einzelnen Punkt etwas sagen, aber zu ein paar.

    Konflikt: Die Tatsache, dass eine offene Rebellion niedergeschlagen werden würde, ist uns bewusst. Deshalb war es von Anfang an die Idee, dass Pierce, als Besitzer des Hofes weiterhin als Vasall des Königs gilt, so wie die Stadt, aber sich ganz klar (zumindest gegen die Stadt) wappnet oder aufrüstet. Da aber einerseits Pierce keinen Konflikt mit dem König wagen will und der König nicht unbedingt Truppen vom Orkkrieg abziehen will um gegen Rebellen zu kämpfen, herrscht eine Art Status Quo, bzw. kalter Krieg. Anstatt direkt offensiv zu gehen genießt Pierce seine de facto Unabhängigkeit, auch wenn sie nicht offiziell ist und lässt lieber Banditen, die er auf seinem Land nisten lässt, die Stadt beschäftigen - mit dem Ziel - sie auf Langzeit gesehen abzulenken oder zu schwächen.

    Dies war die grundlegende Idee. Problem Nr 1. die hälfte davon wurde im Rollenspiel komplett ignoriert und die Hälfte aller Spieler haben die Annahme Pierce ist in offener Rebellion gegen den König. Wobei ich sagen muss, dass imo Pierce da selbst zu beigetragen hat.


    Nr 2. Gang wars. Die Idee der Stadt war es, ein Hub zu bieten, dem im Grunde jeder angehören kann, ohne sich einer Sache verschreiben zu müssen. Ebenso sollten die Banditen eine Gruppierung von Verbrechern, Dieben, Gesetzeslosen oder einfach nicht-instadtlebenden darstellen. Manche gehen auf Überfälle, manche Schmuggeln, manche machen Wegelagerei. Das alles klappt nicht wirklich und ich vermute, OOC Chats wie Discord sind die Schuld. Dadurch, dass die meisten Spieler miteinander konstant sprechen während sie online sind, wird nicht nur eine Verbindung zwischen den Charakteren und den Charakteren und der Gemeinschaft gebildet, sondern zwischen den Spielern dahinter. Automatisch bildet sich eine "Wir gegen Die" Mentalität. Dies sehe ich auf beiden Seiten des Spektrums.

    Nr 3. Mein Dilemma.


    Ich als Spielleiter realisiere und das habe ich schon länger, dass das ganze in eine Richtung geht, die keinen Sinn ergibt. Es ergibt keinen Sinn, dass der König tatenlos ist, wenn ein Haufen Gesetzesloser eine der wichtigsten Städte des Reiches existenziell bedroht. Das Abbrennen des Kornhofes oder Angreifen der Goldmine ist eine existenzielle Bedrohung. Normalerweise müsste der König, wenn nicht eine große Armee, zumindest einen kleineren Trupp schicken, der diese Gesetzeslosen niederschlägt oder es zumindest versucht. Dies würde aber logischerweise darin ausarten, dass fast der komplette GBH in der Kolonie landet oder tot ist und dann haben wir nur noch 2 Lager.
    Ich versuche da gegenzusteuern und habe schon mehrmals meinen Charakter gebogen um einen großen Konflikt vorzubeugen, damit die Immersion einigermaßen erhalten bleibt. Gleichzeitig möchte die Stadt aber von meinem Charakter, dass er sich aktiv beteiligt und die Stadt im Kampf vertritt. Ich bin in einer Zwickmühle. Wenn ich nun mit meinem Charakter auf die Banditen zugehe, wendet sich die Stadt gegen meinen Charakter, also macht mein Charakter das nicht. Wenn ich aber nun - als Folge der Versuchten Brandstiftung - in die offensive gehe, sind die Stadtspieler froh, die Banditenspieler jedoch nicht.

    Was ich damit sagen will: Ich wünsche mir einfach ein Abkommen von diesen "großen" Angriffen und ein Hinkommen zu kleineren Angriffen, Überfälle abseits der Stadtgrenzen, Schmuggel, Erpressung, etc. Dafür muss aber auch dieses "Gang wars" Denken der Stadt, sowie der Banditen weg. Charaktere haben mehrere Farben als nur Rot oder Schwarz, zeigt das im Rollenspiel.



    Zum Kloster:

    Ich muss zugeben, ich hatte seit Beginn des Servers im Grunde gar nicht die Zeit mich groß mit dem Kloster auseinanderzusetzen. Vielleicht ist dies auch der Grund, wieso das Kloster eher Stadtfern bleibt, weil mein Charakter keinen Anknüpfpunkt geschaffen hat. Dazu muss man aber wiederum auch sagen, ist mein Charakter dem König absolut loyal und stellt die Interessen des Königs über irgendwelche geistlichen Interessen und vielleicht ist es auch deshalb so schwer einen Anknüpfpunkt zu finden. Ich glaube, dass Kloster funktioniert intern super. Extern habe ich einige Sachen gehört, die mich auch etwas verwundert hatten (wenn diese denn stimmen) aber so direkt sah ich das Kloster nicht als Problem, sondern nur zu wenig integriert.
    In unserem Setting existiert das Kloster bereits länger und ja, natürlich sind sie Königstreu, aber genießten schon länger, durch ihre Entfernung vom Festland und Entfernung zu den anderen Magiern, eine gewisse Autonomie. Außerdem darf man nicht Stadt mit König gleichstellen. Die Stadt ist, wie Pierce, wie das Kloster im Grunde auch, ein Vasall des Königs und somit heißt es nicht direkt, nur weil z.b. Kloster die Stadt nicht mag, dass das Kloster nicht Königstreu ist. Auch hier wieder: Es gibt mehr als nur zwei Farben, bedenkt das.

  • Diese Lore ist keines Weges außer Acht gelassen und Tiberius hat seit Release mehr als einmal eine Predigt in der Stadt gehalten und immer wieder dazu aufgerufen, man solle die Waffen niederlegen und den Konflikt zwischen GBH und Stadt beenden, da der viel größere Feind der Ork sei.

    Es war von Anfang an immer die Bestrebung des Abts (hier als Autoritätsperson des Klosters stehend und damit größtenteils weisungsgebend) für Frieden zu sorgen und zwischen Stadt und GBH zu vermitteln bzw. den ankommenden Konflikt zu vermitteln. Dies wurde stets auf beiden Seiten getan und gerade die Banditen-Spieler können ein Lied davon singen, wie Tiberius ihnen immer wieder vorbetetet, sie sollen keine Gewalt ausüben und das er ihren Willen nach Freiheit zwar versteht, aber keine Gewalt legitimiert sieht.


    Das Kloster ist zwar auch wirtschaftlich ausgelegt, aber die Haltung der Feuermagier ist wesentlich mehr an einer „Kirche für die Armen“ orientiert. Dabei wird die reiche Obrigkeit bei jeder Gelegenheit aus priesterlichen Gründen heraus diffamiert..

    Das wir als Kloster prinzipiell eher eine "Kirche der Armen" - Auslegung haben stimmt. Wobei dies natürlich nur eine Strömung innerhalb der Klostergemeinde gibt und die bündelt sich eben um den Abt des Klosters, der selbst von seiner Hintergrundgeschichte aus der armen Bevölkerung kommt und in Innos seine Erlösung fand. Den aus G2 bekannten Satz "Der Herr sprach: Gebt, wenn ihr habt." ist für Tiberius eine Art Leitspruch und daher setzt er sich eben dafür ein, besonders für die armen Bevölkerungsschichten da zu sein.

    Gleichwohl war diese Entscheidung auch so gelegt, damit das Kloster direkt zu Beginn sich sehr stark für die damals noch schwächeren Löhner einsetzt und diese durch Spenden und Armenspeisungen unterstützt. Ein arroganter Magier, der nur in seinem Kloster sitzt und sich über das Pack beschwert wäre hier einfach unsinnig.


    ro-Stadt-Rolle. Als Stellvertreter des Königs auf der Insel gelten Statthalter und Lordkommandant, womit sich für das Kloster die Frage erübrigt hätte, wem sie Loyalität schuldig sind. Zudem wäre das Kloster durch „Gesindel“ auf dem GBH und den allgemein eher rauen „Umgang“ sowie die fast offensichtliche „Gesetzlosigkeit“ dort abgeschreckt.

    Was sich nun ergeben hat, ist ein Schulterschluss des Klosters mit dem Großbauernhof, der aus mehreren der angesprochenen Gesichtspunkte sehr „dahingezaubert“ und logisch wenig konsequent erscheint – zumindest für Außenstehende, ganz besonders für alle Städter. Auch die Kürze der (bisherigen Spiel-)Zeit, in der eine so klare und parteiische Loyalitätsbezeugung des Klosters GEGEN die Stadt und die damit verbundenen Würdenträger unter „Königs Gnade“ erfolgt, trägt nicht zur Immersion für das Gesamtsetting bei. In einem Satz: Es wirkt sehr konstruiert, fast schon OOC-motiviert, als hätten alle Handlungsfreiheiten der Stadtoberen, wie auch immer man es dreht, darauf abgezielt, dass diese beiden Fraktionen sich eher früher als später verbünden.

    Ich möchte hier einmal darauf hinweisen, dass wir zwar alle OOC wissen das es eine Banditengilde gibt auf diesem Server und deren Rüstungen zwar so heißen.. aber dieses wissen haben Charaktere nicht unbedingt. Es gibt auf Khorinis (durch zahlreiche Events auch bereits etabliert) mehrere Räuberbanden, das heißt eine automatische Rückführung von "Da war ein Bandit, der musss zum Hof gehören!" ist so oder so falsch.

    Die "Orientierung" des Klosters hin zum GBH möchte ich aus zweierlei Sicht erläutern:


    IC - Wie bereits erwähnt ist das Kloster prinzipiell neutral und sieht sich als Kirche aller Menschen, also auch der Menschen auf dem Hof.. da weltliche Konflikte keine Rolle spielen und nur der Glauben essenziell ist. Die Kirche will also auch für die Leute auf dem GBH da sein und sie im besten Falle wieder näher zum Glauben und zum Reich führen.

    Seit den ersten Tagen haben sich große Teile des GBHs immer freundlich gegenüber dem Kloster (insbesondere dem Abt gegenüber) verhalten. Stehts kamen die Bauern / Banditen / Söldner auf das Kloster zu und haben die Beziehung verbessert.. haben sich als gläubige Menschen bewiesen (ob nun gespielt oder nicht sei an der Stelle egal). Der Hof hat sich aktiv Mühe gegeben und durch Taten bewiesen, dass sie sich Innos und dem Kloster nähren wollen. Es war schlichtweg geschicktes RP, dass ein Armon sich gegenüber Tiberius immer als innosgläubiger Robin Hood darstellt.. es war geschickt regelmäßig Varim mit der weißen Weste vorzuschicken, es war clever gefühlt wöchentlich Spenden ans Kloster zu bringen und durch das Planen gemeinsamer Events eine Connection zu schaffen.

    Diese Sachen gab es von Seiten der Stadt kaum und nur von einzelnen Personen, wenn überhaupt. Hinzu kommt das eben gerade in der Führungsebene der Stadt es viel um Gold ging / geht und zeitgleich noch immer Tagelöhner hungern und sich kaum ernähren können. Solche Dinge hört dann natürlich ein Feuermagier und ist darüber entsetzt.. gerade auch wenn Gespräche mit Parteien der Stadt prinzipiell sich immer nur um Wirtschaft und Gold drehen ist das für eine Person, die solchen Dingen eher negativ gegenübersteht, nicht zutragend.


    OOC - Ich habe bereits mehrfach die Kritik erhalten, dass gerade in den letzten Wochen man Tiberius kaum in der Stadt angetroffen hat und der Magier immer nur im Kloster oder auf dem GBH war. Das ist völlig richtig und es gibt neben der oben genannten IC-Komponente auch einen OOC-Grund dafür. Der mag jetzt vielleicht einigen Leuten nicht schmecken, aber eventuell dient es auch als eine Art Weckruf.

    Habe ich Lust das mein gesamtes RP immer instant gestreamt wird oder Informationen erstmal instant OOC weitergegeben werden? Nein.

    Die Stadt hat sich, aus meiner SUBJEKTIVEN Sicht, zu einem Ort mit relativ niedriger RP-Qualität entwickelt. Gefühlt wird sämtliches Rollenspiel erstmal gestreamt und bevor Dinge im RP passieren werden sie im proppig vollen Discord-Voice ausdiskutiert. Es wird mit Informationen freudig um sich geworfen und es kommt zu Powerplay und Screenshots werden verteilt wie Pfadfinder Schokoladentafeln.

    Ich spiele RP, weil es mir Spaß macht und ich möchte auch während ich spiele selbst Spaß haben, also suche ich mir meine RP-Partnerinnen und RP-Partner auch so aus. Die oben genannten Beispiele und das an den Tag gelegte Verhalten sorgt nicht dafür, dass ich Spaß habe.

    Steuern.

    Es wurden die Abgaben von Löhnern wie Bürgern an die Stadtkasse kritisiert. Jene waren (meines Ermessens nach) nie so drückend hoch, dass ein solcher Aufschrei berechtigt wäre. Die Löhnerabgabe wurde schon längst abgeschafft, die Bürgersteuer nun (das mag noch nicht angekommen sein) halbiert. Allerdings kann man von einem Bürger, der zuvor 1000 blinkende Münzen angesammelt hat und diese weggeben kann auch erwarten, dass er RL-wöchentlich 50 Gold zusammenkratzen und in die Stadtkasse – nebst seiner Hausmiete und Lebensunterhalt – geben kann.

    Natürlich kann man das von den Leuten erwarten, aber eben auch nicht von allen und es gibt genügend Leute, die sich in Schulden gestürzt haben oder die auf Grund von Steuern ihren Handwerken nicht nachgehen können, Leute die einfach nicht gut wirtschaften etc.

    Es ist halt irrwitzig, dass Leute sich beschweren, dass sie einen Vorteil erhalten. Tiberius hat, wie es in den Predigten angekündigt war, sich für die ärmeren Bevölkerungsschichten (auch Löhner die z.B. Bürger werden wollen und dann Sorge um die Steuer haben) eingesetzt und diese reagiert darauf feindlich. Das Kloster setzt sich aktiv ein und will Leute in der Stadt unterstützen und sich einsetzen.. wird dabei aber mit schiefen Augen angeschaut. Es hat sich insbesondere in den letzten beiden Wochen so ergeben, dass viele Teile der Stadt negativ auf das Kloster reagiert haben und dieses dann eben seine Konsequenz zieht.

    Dabei geht man halt nicht auf Konfliktkurs, sondern wählt er den Weg des Rückzugs und sagt: Gut die Städter mögen gerade das Kloster nicht und wir werden böse angeschaut.. man will nicht, dass wir aktiv uns an der Stadt beteiligen - also machen wir dies auch nicht.

    Böse, reiche Stadtobrigkeit!

    Einige Leute in der Stadt sind sehr schnell zu sehr viel Geld gekommen. Jene leiten aber auch maßgebliche Betriebe und sorgen auch dafür, dass ein breites Arbeitsangebot besteht. Denn Löhner sind zwar per Definition ohne „Festanstellung“, aber sofern sie arbeitswillig sind, nicht „ohne Arbeit“.

    Zu konstruieren dass die Obrigkeit die Untere Schicht unterdrückt wirkt übertrieben angesichts der allgemeinen Arbeitstätigkeit, dem erfolgreichen Aufstreben von Löhnern in die Bürgerschaft, die immer noch (trotz höherlegen der Hürden) relativ ‚leicht‘ erlangt werden kann und für 1000 Gold auch eine solide Kleidung mit sich bringt.

    Nachvollziehbarer wäre die kritische Haltung gegenüber der Oberen, wenn niemand aus der „Unterschicht“ diese verlassen könnte, es also eine Art Kastensystem auf Lebenszeit oder auch Leibeigenschaft gäbe.

    Diese ewigen Löhner und armen Menschen gibt es durchaus (vielleicht auch einfach als RP-Konzept so gewählt, aber das ist nicht relevant) und dies sind Stimmen die eben auch gehört werden müssen. Natürlich sind die Massen nicht mehr so groß, wie zu Release.. aber arme Tagelöhner gibt es noch immer.. während eben auf der anderen Seite Menschen massig Gold horten und aus der Sicht des Klosters ("Der Herr sprach: Gebt, wenn ihr habt.") sollte hier eben eine Umverteilung stattfinden.



    So dies ist meine Sicht der Dinge und vielleicht sind einige Dinge ja aufschlussreich.

  • P.S. Ah, konnte jetzt erstmal nur auf Alex antworten, mehr folgt.

    Zitat

    Nr. 1 - Konflikt


    Genau diese Grundannahme war immer das, was ich (auch immernoch) zur Grundlage meines RPs mache.
    Und war für mich auch der Anlass, dieses Feedback abzugeben. Wenn meiner Meinung nach die Situation, wie sie aktuell ist, die von mir angenommene "Norm" gemäß dem, was vom Setting bekannt ist, wäre, hätte ich keinen Grund gehabt, an der Glaubwürdigkeit des ganzen zu zweifeln.

    Mein Char fragt sich, warum Pierce zum einen den offenen Konflikt vermeidet, aber seine Banditenkohorte nicht etwas besser im Griff hält. Er ist auf dem Hof ja anscheinend doch über den Status eines bloßen "Goldgebers" hinaus geachtet - und durchaus auch gefürchtet, soweit ich das bisher mitbekam.

    Daher: Ganz bei dir.



    Zitat

    Nr. 2 - OOC


    Dazu nur eine Stellungnahme aus meiner Sicht, grundsätzlich stimme ich dir da nämlich eh zu, wir kennen das Problem glaub eh beide aus anderen Settings. Zwinkersmiley.

    Generell freue ich mich immer, die anderen Mitspieler auch ein wenig im Voice kennenzulernen, sich auszutauschen.

    Aber hier gilt halt leider die alte RP-Regel: Das OOC ist des IC Tod. Oft erlebt, oft gehasst, oft ein Grund für mich gewesen, eine Gilde (in WoW) zu verlassen, unter ein eigenes Projekt/einen Char den Schlussstrich zu ziehen oder ganz 'hinzuschmeißen'.

    Die Trennung zwischen OOC und IC ist ein Sieb. Die Körnung des Siebes ist bei jedem unterschiedlich, aber niemand kann von sich behaupten, dass er OOC und IC immer und sorgfältigst komplett voneinander abtrennt. Das wäre schlicht eine übermenschliche Fähigkeit.

    Als Beispiel: Das OOC-Unterbewusstsein lenkt die Ingame-Schritte doch lieber zu Leuten, die man auch OOC mag als zu denen, denen man OOC lieber aus dem Weg geht.

    Das ist auch kein Verbrechen, aber da muss man (auch!) seine eigene Selbstreflexion durchaus etwas schärfen, wenn man Stress vermeiden möchte.

    Und auch mal mit den Vertretern der anderen Fraktion Spaß haben. IC wie auch OOC.


    Zitat

    Nr. 3 - SL im Dilemma


    Den ultimativen Verrat (wenn nicht Hochverrat) sehe ich darin, den Erzkonvoi zu überfallen. Heilige Kuh und so.

    Aber ansonsten kann ich dir da ebenfalls zustimmen. "Settingschutz" ist zwar mittlerweile DAS triggernde Meme-Wort in der Stadt-Community geworden, aber in diesem Ausmaß ist es Pflicht, dass das Setting auf Kosten einer gewissen Grundlogik erhalten bleibt.

    Im Grunde ist es im Sinne der Stadt, dass alles friedlicher wird, aber jetzt sind die Wunden schon blutig gekratzt. Da müsste wohl Innos selbst herabsteigen und schlichtend fungieren - oder... seine Stellvertreter auf Gothic-Erden...

    Aber angesichts der offensichtlichen GBH-Parteilichkeit des Klosters ist dieses "Ass im Feuermagier-Ärmel" aus Städtersicht wohl verspielt. Und damit auch eine wirkmächtige, aber immersive und logisch nachvollziehbare Möglichkeit der Spielleitung, hier die Wogen zu glätten.


    Zitat

    Kloster


    Dazu mal etwas aus der IC-Sicht geplaudert:

    Reomar zum Beispiel verhält sich im Konflikt relativ (!) neutral, auch nach all den Vorfällen, die ihn mehr oder minder natürlich genötigt haben, auf Seiten der Stadt zu stehen. Anfangs nahm er den Konflikt nicht so schlimm wahr, hat die Banditen nicht mal allesamt mit dem GBH in Verbindung gebracht. Mittlerweile weiß er natürlich, dass die dahinterstecken. Das ist kein Geheimnis mehr. Längst nicht mehr.

    Trotzdem geht er immer mal wieder auf den Hof und erkundigt sich, was da los ist. Zum Kloster hat er mittlerweile, obwohl er grundsätzlich ein absolut der Kirche zugewandter Charakter ist, ein gewisses Misstrauen aufgebaut. Der Feuermagier tätschelt Banditen den Kopf, predigt gegen die böse Stadtobrigkeit, die den Erzkonvoi in königlichem Auftrag durchführt und gleichzeitig versucht er, die Politik der Stadt relativ direkt zu beeinflussen. (letzte Bürgerversammlung, hierauf der 'enttäuschte Rückzug' der Novizen aus der Bürgerschaft und die trotzige "Nein, mit euch nicht!"-Haltung gegenüber der gesamten Stadt.)

    Das (Edit: der absoluten königstreue widersprechende darin; nicht: einmischung in die Politik, das ist wohl keine Neuerung. Berater für Herrschende sind die Feuermagier ganz offensichtlich, eine Säkularisierte Gesellschaft ist Myrtana definitiv nicht. Könnte sich ansonsten missverständlich lesen.) kennt mein Charakter (so impliziere ich) von den Festland-Feuermagiern nicht. Und auch die Distanz zum König rechtfertigt halt imho nicht jedes Verhalten, wie es gezeigt wird, als klare, logische Konsequenz.

  • Ich möchte hier einmal darauf hinweisen, dass wir zwar alle OOC wissen das es eine Banditengilde gibt auf diesem Server und deren Rüstungen zwar so heißen.. aber dieses wissen haben Charaktere nicht unbedingt. Es gibt auf Khorinis (durch zahlreiche Events auch bereits etabliert) mehrere Räuberbanden, das heißt eine automatische Rückführung von "Da war ein Bandit, der musss zum Hof gehören!" ist so oder so falsch.

    Es gibt durch zahlreiche Events bereits mehrere Etablierte Banditen, richtig. Aber es gibt nur eine Banditen Bande die auch einen Namen hat und bekanntlich sich bekennt vom GBH zu kommen :D Mann muss nur den Anführer seinen Namen kennen und weiß das jene Leute moralisch zu hinterfragende Dinge tun aus der Perspektive einer Bürgerin die sich aus allem raushält und so viele Kontakte hat das man nur fragen braucht ob die Bande gerade vom Großbauernhof kam. Das sind also weniger Mutmaßungen sondern bereits seit langem etablierte Aussagen die von sehr vielen Leuten getätigt werden die auch vom Hof kommen haha. Die gefolterten Milizsoldaten die am Großhof gefoltert wurden und sogar ein Hauptmann gestorben ist einfach mal so in den Raum gestellt. Völlig egal ob das Suizid war oder nicht xD Es geschah dort wo die Gerüchte genau darum kursieren. Und wenn dünne Löhner und hungrige Banditen SCHON wieder den Kornhof angreifen ist die automatische Rückführung "Das war ein Bandit, der muss zum Hof gehören" eine Legitime Rp Aussage die gegtätigt wird um jemanden die Schuld zuzuschieben. Und diese Schuldzuweisung findet halt Bestätigung durch die Taten, dem Gesagtem und dem Beobachten der Situation? Also ja. Es ist schon seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr lange bekannt das vom GBH eine Bedrohnung ausgeht. Schon lange bevor es die ersten Tote gab möchte ich nur mal ohne zu Spoilern erwähnen. <3

  • Es gibt durch zahlreiche Events bereits mehrere Etablierte Banditen, richtig. Aber es gibt nur eine Banditen Bande die auch einen Namen hat und bekanntlich sich bekennt vom GBH zu kommen :D Mann muss nur den Anführer seinen Namen kennen und weiß das jene Leute moralisch zu hinterfragende Dinge tun aus der Perspektive einer Bürgerin die sich aus allem raushält und so viele Kontakte hat das man nur fragen braucht ob die Bande gerade vom Großbauernhof kam. Das sind also weniger Mutmaßungen sondern bereits seit langem etablierte Aussagen die von sehr vielen Leuten getätigt werden die auch vom Hof kommen haha. Die gefolterten Milizsoldaten die am Großhof gefoltert wurden und sogar ein Hauptmann gestorben ist einfach mal so in den Raum gestellt. Völlig egal ob das Suizid war oder nicht xD Es geschah dort wo die Gerüchte genau darum kursieren. Und wenn dünne Löhner und hungrige Banditen SCHON wieder den Kornhof angreifen ist die automatische Rückführung "Das war ein Bandit, der muss zum Hof gehören" eine Legitime Rp Aussage die gegtätigt wird um jemanden die Schuld zuzuschieben. Und diese Schuldzuweisung findet halt Bestätigung durch die Taten, dem Gesagtem und dem Beobachten der Situation? Also ja. Es ist schon seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr lange bekannt das vom GBH eine Bedrohnung ausgeht. Schon lange bevor es die ersten Tote gab möchte ich nur mal ohne zu Spoilern erwähnen. <3

    Es ist vielleicht auch nicht der beste Schachzug, Geiseln immer auf den Großbauernhof zu schleppen, wenn man als Bande nicht mit dem Hof in Verbindung gebracht werden will, aber da genau das immer wieder getan wird, ist es natürlich klar, dass jeder die Bande mit dem Hof gleichstellt.

  • Nun als ehemaliger Statthalter aber auch noch ein paar Worte zu der ganzen Thematik.


    Ich habe natürlich viel mitbekommen und gerade zum Thema Großbauernhof habe ich versucht den Weg der Diplomatie zu gehen mit Gesprächen und Offenheit. Leider konnte mit Pierce seit längerer Zeit kein Gespräch mehr geführt werden, aber gerade am Anfang gab es diplomatische Verhandlungen und Abkommen.


    Man hat versucht die Bande nicht verbunden mit dem restlichen Hof zu betrachten und selbst einzelnen Banditen, die sich in der Stadt mit guten Absichten bewähren, die Möglichkeit zu geben, sich an ihr zu beteiligen und auch besagte Titel zu beantragen. Dieser Weg sorgte bei der Stadt-Spielerschaft natürlich immer wieder für Unverständnis und Aufschreie was nun offensichtlich darin gipfelt, dass Banditen generell keinen Titel beantragen dürfen und momentan auch die Stadt nicht betreten können.


    Ein "kalter Krieg" funktioniert eben schlecht, wenn die Führung nicht im stetigen Austausch steht und man jede Woche dutzende Angriffe auf eine Seite sieht und diese Seite sich immer weiter hochkocht, bis man nur noch den Feind auf dem Großbauernhof sieht, weil die Söldner die Banditen ja ohnehin nicht unter Kontrolle haben (aus der städtischen Sicht) und selbst Knechte genug Verbrechen begehen. Am Ende ist der Großbauernhof der offensichtliche Hort des Verbrechens, wo munter Geiseln versteckt werden und selbst Hauptmänner die Dresche ihres Lebens kriegen, während die Stadt gleichzeitig abhängig vom Hof ist, um genug Waren für den Austausch zu erhalten. Eine mehr als unzufriedene Situation.


    Zum Thema Kloster kann ich weniger sagen. Mein Charakter hat seine Gründe, kaum etwas mit dem Kloster auf diplomatischem Wege zu tun haben zu wollen und die momentane Situation freut sicher jeden, der die Griffel der Kirche nicht in der Stadt haben will. Was mich mehr verwundert hat, ist, dass selbst so viele "normal-gläubige" Charaktere ebenfalls die Kirche nicht mehr in der Stadt wollen und das ist eine Richtung, die natürlich irritiert. Wir haben schließlich den Paladin-Orden selbst in der Stadt, die Streiter Innos und das Kloster will mit der Stadt nichts mehr zu tun haben. Das lässt einen schon etwas schmunzeln.

  • Zitat

    Diese Lore ist keines Weges außer Acht gelassen und Tiberius hat seit Release mehr als einmal eine Predigt in der Stadt gehalten und immer wieder dazu aufgerufen, man solle die Waffen niederlegen und den Konflikt zwischen GBH und Stadt beenden, da der viel größere Feind der Ork sei.

    Es war von Anfang an immer die Bestrebung des Abts (hier als Autoritätsperson des Klosters stehend und damit größtenteils weisungsgebend) für Frieden zu sorgen und zwischen Stadt und GBH zu vermitteln bzw. den ankommenden Konflikt zu vermitteln. Dies wurde stets auf beiden Seiten getan und gerade die Banditen-Spieler können ein Lied davon singen, wie Tiberius ihnen immer wieder vorbetetet, sie sollen keine Gewalt ausüben und das er ihren Willen nach Freiheit zwar versteht, aber keine Gewalt legitimiert sieht.

    Die Haltung zur Gewaltlosigkeit ist zwar teils angekommen, aber es ist auch nicht schlimm wenn ich als "nahezu reiner Städter" darüber wenig mitbekomme. Predigten habe ich bisher auch erlebt, dort kam auch der Wunsch nach Gewaltlosigkeit und das Ziel, den gemeinsamen Feind aller Menschen, den Ork, zu bekämpfen.

    Allerdings könnte die Rolle auch mehr in der Vermittlung auf "Augenhöhe" unter den Anführern der beiden großen Lager (Stadt und GBH) zum tragen kommen. Kein Affront, lediglich meine Einschätzung als Spieler.


    Die Haltung von Tiberius steht auch außer Frage, was die Kirche für die Armen betrifft.

    Zweifellos ist das für das Setting als Klosterchef auch die 'gesündere Alternative' zu einem - ich spreche den Gedanken mal aus - Pyrokar-Verschnitt. (Es ist bekannt, dass ich Pyrokars Duktus respektive seine "Macken" in seiner Rolle als Klosterchef in Gothic 2 sehr schätze, hier im Setting wäre aber ein Pyrokar eher die Pyrolyse für jeden, der mit der Klosterführung auch nur ein Wort wechseln möchte, hehe).

    Zweifellos gibt der Innosglaube auch genau diesen Duktus "Gebt, wenn ihr habt" wieder und die gesamte Klosterwirtschaft kann man auch als Treuhänderschaft eines Vermögens ansehen, das dazu dient, den Ärmsten zu helfen. Gnadenschatz ist hier vielleicht nicht ganz treffend als Wort, aber es geht in eine solche Richtung.


    Zitat

    Es gibt auf Khorinis (durch zahlreiche Events auch bereits etabliert) mehrere Räuberbanden, das heißt eine automatische Rückführung von "Da war ein Bandit, der musss zum Hof gehören!" ist so oder so falsch.

    Ah, da kann ich nicht ganz folgen. Die bisherigen Festnahmen von Kornhof-Räubern, die darauffolgenden Bestrafungen, Geißeltausch und co. haben doch gezeigt, dass man meist davon ausgehen kann, dass der Kornhof von GBH-Banditen überfallen wird. Selbst wenn man die Bande des Hofes unterm Kornsack nicht an den (doch recht typischen) Rüstungen erkennt, so erkennt man spätestens bei einer Verhaftung, wessen Bande Kind die Delinquenten sind.

    Dass die aus dem Kloster, sofern sie nicht zufällig in der Stadt sind, nichts davon mitbekommen, liegt natürlich auf der Hand - aber die Städter wissen ganz offensichtlich, wer sie da zumeist raidet.

    Dazu nur so viel: Ob diese Zuordnung zum GBH auch bei (Stattgefundenen? Redconned? Hier bin ich schlicht überfragt, wie oft [und wie 'gültig'] diese Überfälle stattgefunden haben.) Erzkonvoi-Überfällen stattfinden konnte, kann ich mangels Teilnahme am Erzkonvoi nicht beurteilen.


    _______________________


    Zum IC:
    Die Wichtigkeit von Schauspielkunst im RP steht außer Frage, im Gothic-Setting und generell wenn man einen eher kriminellen oder "speziellen" Charakter spielt.

    Sonst wird man furchtbar schnell enttarnt und geächtet, gar bestraft.

    Das "IC in eine Rolle schlüpfen, die dann wiederum in eine Rolle schlüpft" ist auch eine wunderbare, wenn auch ganz besonders herausfordernde RP-Kategorie.

    Generell kann ich daher zu deinen Ausführungen über das IC natürlich nur sagen: Genau das.

    Verständnis für die Haltung von IC-Tiberius habe ich durchaus entwickelt, auch schon vor dem Beitrag - da war einfach der Hof aktiver und hat eine schauspielerische Glanzleistung abgegeben, die wirklich würdig ist. Leider ist die Stadt äußerst mit sich selbst und der Reaktion Attacken von GBH-Seite aus beschäftigt und es hat eben auch einen guten Grund, warum sie so wirtschaftlich fokussiert ist - Stichwort Erzkonvoi.
    Eine Sache die sicher mit der Prämisse "Macht's im RP aus!" angegangen werden kann.

    Zum OOC:

    Hab ich eigentlich schon alles von meiner Seite aus relevante auch schon gen Alex gesagt.

    Da habt ihr beide - also Alexander und Tiberius - auch mein vollstes Verständnis für diesen Eindruck.

    Dass ihr als SLs hier erstmalig euren (in meinen Augen - die auch selbst SL-Erfahrung in anderen Settings haben - vollkommen berechtigten) Unmut über die "OOC-Seilschafterei" äußern konntet, finde ich richtig. Offenheit ist immer ein sehr wichtiges Thema, um Unmut sowie Motivationslosigkeit - sowohl auf Spieler- als auch auf SL/Team-Seite zu minimieren. Daher hier ein herzliches Dankeschön für diese Offenheit, an euch beide.


    Zitat

    Es hat sich insbesondere in den letzten beiden Wochen so ergeben, dass viele Teile der Stadt negativ auf das Kloster reagiert haben und dieses dann eben seine Konsequenz zieht.

    Dabei geht man halt nicht auf Konfliktkurs, sondern wählt er den Weg des Rückzugs und sagt: Gut die Städter mögen gerade das Kloster nicht und wir werden böse angeschaut.. man will nicht, dass wir aktiv uns an der Stadt beteiligen - also machen wir dies auch nicht.

    Diese Art von "Bösem Blut" ist natürlich mehr oder weniger das Salz in der Suppe für alle Charaktere, die sich gerne im Atoll der Diplomatie herumtreiben.
    Klar: Das ist nichts, was man nicht IC - wenn auch mit viel Zeit und Mühe - klären könnte. Aber diese Mühe, diese Art von Aufgaben, die wie ganz große Brocken erscheinen, geben auch die größten Charakterentwicklungen, Story-Wendungen und mit die interessantesten RP-Momente her.

    An und für sich heiße ich die Situation auch eher "interessant" als "verfahren", auch wenn ich im Eingangsbeitrag ein eher düsteres Bild geformt habe.


    Alles in allem sehr aufschlussreich, danke dafür, Tom!

  • Es ist vielleicht auch nicht der beste Schachzug, Geiseln immer auf den Großbauernhof zu schleppen, wenn man als Bande nicht mit dem Hof in Verbindung gebracht werden will, aber da genau das immer wieder getan wird, ist es natürlich klar, dass jeder die Bande mit dem Hof gleichstellt.

    Sehr wahr.
    Das und die bisher gefangengenommenen GBH-Banditen und sonstige Angehörige, sprechen eine für Städter NICHT zu überhörende Sprache.

    Dass das im Kloster auch schlicht nicht ankommt bzw. dort aufgrund der bisher positiven Erfahrungen mit dem GBH nicht geglaubt wird, steht natürlich auf einem anderen Stück Papier.

  • Diese Lore ist keines Weges außer Acht gelassen und Tiberius hat seit Release mehr als einmal eine Predigt in der Stadt gehalten und immer wieder dazu aufgerufen, man solle die Waffen niederlegen und den Konflikt zwischen GBH und Stadt beenden, da der viel größere Feind der Ork sei.

    Für solche Predigten wäre der Aggressor des Konflikts der wesentlich bessere Adressat. Die Stadt ist stets nur in der Defensive und anscheinend(?) nur dazu bestimmt, auf die Angriffe von Banditen zu reagieren.

    Ich möchte hier einmal darauf hinweisen, dass wir zwar alle OOC wissen das es eine Banditengilde gibt auf diesem Server und deren Rüstungen zwar so heißen.. aber dieses wissen haben Charaktere nicht unbedingt. Es gibt auf Khorinis (durch zahlreiche Events auch bereits etabliert) mehrere Räuberbanden, das heißt eine automatische Rückführung von "Da war ein Bandit, der musss zum Hof gehören!" ist so oder so falsch.

    Wenn aber diverse Charaktere, die weithin bekannt dafür sind auf dem Hof zu leben und zu arbeiten, für genau jene Banditenbanden Verhandlungen zwecks Geiselaustausch führen (und zwar auf offener Straße unter den Blicken vieler Städter), dann kann hier sehr wohl ein automatischer Rückschluss gezogen werden. Insbesondere in einem Fantasy-Mittelalter-Setting wo auch ein bisschen Schwarz-Weiß-Denken nicht fehl am Platz ist. Ganz zu schweigen von den Geiseln, die ja direkt auf dem GBH gefoltert werden.


    OOC - Ich habe bereits mehrfach die Kritik erhalten, dass gerade in den letzten Wochen man Tiberius kaum in der Stadt angetroffen hat und der Magier immer nur im Kloster oder auf dem GBH war. Das ist völlig richtig und es gibt neben der oben genannten IC-Komponente auch einen OOC-Grund dafür. Der mag jetzt vielleicht einigen Leuten nicht schmecken, aber eventuell dient es auch als eine Art Weckruf.

    Habe ich Lust das mein gesamtes RP immer instant gestreamt wird oder Informationen erstmal instant OOC weitergegeben werden? Nein.

    Die Stadt hat sich, aus meiner SUBJEKTIVEN Sicht, zu einem Ort mit relativ niedriger RP-Qualität entwickelt. Gefühlt wird sämtliches Rollenspiel erstmal gestreamt und bevor Dinge im RP passieren werden sie im proppig vollen Discord-Voice ausdiskutiert. Es wird mit Informationen freudig um sich geworfen und es kommt zu Powerplay und Screenshots werden verteilt wie Pfadfinder Schokoladentafeln.

    Das sind erstmal nur Unterstellungen und Generalisierungen, einhergehend mit der Annahme, dass Leute IC und OOC nicht trennen können. Ich weiß nicht genau, wer 'immer instant' dein RP streamt, ich habe jedenfalls noch keinen Stream gesehen und ich bin viel im Discord.


    Diese Sachen gab es von Seiten der Stadt kaum und nur von einzelnen Personen, wenn überhaupt. Hinzu kommt das eben gerade in der Führungsebene der Stadt es viel um Gold ging / geht und zeitgleich noch immer Tagelöhner hungern und sich kaum ernähren können. Solche Dinge hört dann natürlich ein Feuermagier und ist darüber entsetzt.. gerade auch wenn Gespräche mit Parteien der Stadt prinzipiell sich immer nur um Wirtschaft und Gold drehen ist

    das für eine Person, die solchen Dingen eher negativ gegenübersteht, nicht zutragend.

    Also ich weiß nicht auf welche Phase du seit Serverstart anspielst aber es gibt seit langer Zeit für die meisten Löhner genügend Arbeit, die nicht nur aus Pflücken und Hacken besteht. Auch werden sie großzügig bezahlt. Jedenfalls wenn sie den Typen ansprechen, der reich aussieht. Jetzt kannst du natürlich im RP sagen 'Tiberius hat da nur Schlechtes gehört', aber für jeden, der täglich in der Stadt ist, kommt so eine Aussage äußerst irritierend rüber.


    Natürlich kann man das von den Leuten erwarten, aber eben auch nicht von allen und es gibt genügend Leute, die sich in Schulden gestürzt haben oder die auf Grund von Steuern ihren Handwerken nicht nachgehen können, Leute die einfach nicht gut wirtschaften etc.

    Auch hier kann ich das nicht nachvollziehen. Mein Charakter war lange Zeit Steuereintreiber und auch wenn sicherlich nicht viele Leute die Steuern & Mieten mit Freude bezahlt haben, kann ich mich spontan an keinen erinnern, der mir im RP sein Herz ausgeschüttet hat weil er/sie vor dem finanziellen Ruin steht. Offenbar haben sie es vor mir verheimlicht?

    Dazu möchte ich noch erwähnen, dass die Steuern und Mieten in der Stadt alles Andere als hoch sind. Ich kenne die meisten Zahlen. Insbesondere wenn man sie mit den Summen vergleicht, die auf dem GBH für Liegenschaften anfallen. Nicht nur ist der Unterschied so krass, dass es nah am immersion breaking point ist, sondern hier müsste Tiberius doch einen halben Herzinfarkt kriegen.


    Dabei geht man halt nicht auf Konfliktkurs, sondern wählt er den Weg des Rückzugs und sagt: Gut die Städter mögen gerade das Kloster nicht und wir werden böse angeschaut.. man will nicht, dass wir aktiv uns an der Stadt beteiligen - also machen wir dies auch nicht.

    Tiberius hat es auch ordentlich eskalieren lassen, als zufällig kurz vor der Bürgerversammlung - an der u.A. ein neuer Statthalter gewählt wurde (winkwink) - 5 Novizen alle am selben Tag Bürger geworden sind und dann auf der Versammlung auftauchten. Zusätzlich haben sie gut sichtbar mit Leuten getuschelt, die für wichtige Ämter in Frage kamen. Dass das Unmut und direkte Konsequenzen hervorruft, sollte niemanden überraschen. Hier wird die Kausalitätskette von hinten aufgezogen.



    Ich spiele RP, weil es mir Spaß macht und ich möchte auch während ich spiele selbst Spaß haben, also suche ich mir meine RP-Partnerinnen und RP-Partner auch so aus.

    Das heißt übersetzt die Stadt hat leider Pech, dass dort zu viele Leute spielen, die du aus diversen Gründen nicht leiden kannst? Da dein Charakter jemand mit weitreichenden Kompetenzen ist, wird dadurch das Balancing des gesamten Settings maßgeblich beeinflusst. Sehr unglücklich für mehrere Dutzend Spieler, die mit diesen Animositäten rein gar nichts am Hut haben. Ich fände es gut, wenn du auf angebotene OOC-Gespräche eingehen würdest.

  • Es gibt immer wieder Bereiche, die durch eigene Wahrheiten und das gefährliches Halbwissen verzerrt werden. Das große Problem ist, dass nicht das Gespräch mit den Verantwortlichen IC gesucht wird, sondern einfach annahmen gemacht werden, die dann natürlich stimmen. Bestes Beispiel haben wir hier:

    Tiberius hat es auch ordentlich eskalieren lassen, als zufällig kurz vor der Bürgerversammlung - an der u.A. ein neuer Statthalter gewählt wurde (winkwink) - 5 Novizen alle am selben Tag Bürger geworden sind und dann auf der Versammlung auftauchten. Zusätzlich haben sie gut sichtbar mit Leuten getuschelt, die für wichtige Ämter in Frage kamen. Dass das Unmut und direkte Konsequenzen hervorruft, sollte niemanden überraschen. Hier wird die Kausalitätskette von hinten aufgezogen.

    Generalisierung und Unterstellung, wie du es selbst schon geschrieben hast. Die Novizen wurden NICHT am selben Tag Bürger. Die Bürgerversammlung war nur eine nette RP-Geschichte, die wir gerne mitmachen wollten. Der Grund dafür, warum sich einige Novizen dafür entschieden haben war sogar ein größerer Plan, den wir mit der Miliz aufgestellt haben, aber das wurde aufgrund des ganzen Theaters ja nun erstmal auf Eis gelegt. Die Stadt bezichtigt sofort alle, die von außen kommen gegen sie zu sein, so wirkt es zumindest auf sehr viele Außenstehende. Ich war mit meinem Charakter von Tag 1 an in der Stadt, habe mit Bürgern gebetet, ihnen Essen gespendet und mich aktiv mit ihnen befasst. Bei der Bürgerversammlung bekommt mein Charakter IC dann noch mit, wie eine Revolte vor dem Erwählten selbst stattfindet, was natürlich IC ne völlige Katastophe für ihn ist.

    Die gesamte Vorgeschichte mit meinem Charakter und der Stadt sowie das Vertrauen das er aufzubauen versuchte schien sofort verschwunden zu sein, nur weil er ja "ein Novize" ist. Die haben ja alle etwas vor und sind alle gegen uns.

    Das prägt ungemein.


    Das sind erstmal nur Unterstellungen und Generalisierungen, einhergehend mit der Annahme, dass Leute IC und OOC nicht trennen können. Ich weiß nicht genau, wer 'immer instant' dein RP streamt, ich habe jedenfalls noch keinen Stream gesehen und ich bin viel im Discord.

    Auch hier ist es spannend, da zu beinah jeder Tageszeit so etwas passiert. Die Predigt vom Großbauern wird gestreamt, anders interpretiert als es gemeint ist und ZACK ist alles der Feind. Auch das Märchen vom "Schulterschluss" ist tatsächlich amüsant. Man kommt schnell zur Einsicht, dass das Kloster bei den ganzen Diskussionen die OHNE das Kloster geführt werden, keine Chance haben, etwas richtig zu machen. Ich hatte in den letzten Tagen eine RP-Begegnung die ich als sehr positiv wahrnahm und dachte, dass sie positiv für die Beziehung wäre, nur um heute zu hören, dass sie wieder einmal völlig anders interpretiert wurde und wir mal wieder die Bösen sind.

    Natürlich ermüdet das und so verliert man auch OoC schnell die Kraft.

    Was verstanden werden muss ist, dass das Kloster selbst auf das reagiert, was ihm präsentiert wird. Stellt sich jemand ins Kloster und brüllt den Abt des Klosters als "alter ahnungsloser Mann" kann man von Glück reden, dass man das Kloster lebendig wieder verlässt. Entschuldigung, aber alle die sich wegen der Lore aufregen, sollten sich einmal überlegen, wie man eigentlich mit gewissen Ämtern spricht. Stellt euch vor ein Bürger kommt zu Pyrokar und schreit ihn an oder ruft offen zur Revolte auf. Ich denke da ist der Feuerregen recht schnell zur Hand.


    Ich kann jedem ans Herz legen den Dialog zu suchen und das auch wirklich zu wollen. Darauf zu bestehen, dass das ja alles funktionieren muss, weil man ja selbst alles richtig macht und der Auserwählte ist, ist genau der falsche Weg. Alle Seiten sollten ein wenig durchatmen und reflektieren, wie gewisse Charaktere in gewissen Situationen reagieren sollten.

    Ich spreche niemandem das Recht auf Wahrheit zu und unterstelle niemandem etwas (oder habe es mit irgendetwas so etwas vor), aber wünsche mir, dass man mal mehr sinnig miteinander als übereinander spricht.


    Viel Liebe und Innos will es.

  • Was verstanden werden muss ist, dass das Kloster selbst auf das reagiert, was ihm präsentiert wird. Stellt sich jemand ins Kloster und brüllt den Abt des Klosters als "alter ahnungsloser Mann" kann man von Glück reden, dass man das Kloster lebendig wieder verlässt. Entschuldigung, aber alle die sich wegen der Lore aufregen, sollten sich einmal überlegen, wie man eigentlich mit gewissen Ämtern spricht. Stellt euch vor ein Bürger kommt zu Pyrokar und schreit ihn an oder ruft offen zur Revolte auf. Ich denke da ist der Feuerregen recht schnell zur Hand.

    Natürlich komplett Richtig. Persönlich habe ich auch nichts wirklich gegen das Kloster. Was passiert ist war hier einfach RP und ein schnell gereizter Hafenmeister, der wegen sehr vielen sehr schlechten sehr schnell hintereinander aufkommenden Ereignissen entsprechend sehr gereizt ist und natürlich komplett übertrieben reagiert.

    Das hat nichts mit Lore zu tun, sondern einfach einem Kerl, der an seiner emotionalen Grenze (im RP) ist und äußerst dumm handelt.


    Ausführen muss ich das denke ich nicht, weil das dann Themen sind, die eigentlich ins RP gehören. Und das hier jetzt zu diskutieren nimmt den Zweck des RPs weg.


    Aber "brüllen" hätte ich es nicht genannt. Hätte ich dann ja entsprechend emotet. Okay war es natürlich trotzdem nicht. :P

  • Natürlich komplett Richtig. Persönlich habe ich auch nichts wirklich gegen das Kloster. Was passiert ist war hier einfach RP und ein schnell gereizter Hafenmeister, der wegen sehr vielen sehr schlechten sehr schnell hintereinander aufkommenden Ereignissen entsprechend sehr gereizt ist und natürlich komplett übertrieben reagiert.

    Das hat nichts mit Lore zu tun, sondern einfach einem Kerl, der an seiner emotionalen Grenze (im RP) ist und äußerst dumm handelt.


    Ausführen muss ich das denke ich nicht, weil das dann Themen sind, die eigentlich ins RP gehören. Und das hier jetzt zu diskutieren nimmt den Zweck des RPs weg.

    Halt stopp! :D

    Das sollte keinerlei Wertung sein dessen und alles ist völlig fine! :) Natürlich ist das alles RP und man sollte dann natürlich alles mit den nötigen Konsequenzen bedenken. Würdest du jetzt ankommen und sagen, dass es alles ganz anders wäre, wäre das eine andere Geschichte, aber so schätze ich dich nicht ein :)

    Nichts davon ist böse aufgenommen oder gemeint! :)

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