Glück auf, verehrte Community und insbesondere Stollenbrüder!
Eine Idee, die wohl schon öfter aufgekommen ist und einigen unter den Nägeln brennt. Ich erfinde hier das Rad wohl nicht neu, versehe diesen Vorschlag aber diesmal mit extra vielen Speichen!
Worum es geht:
Die Höfe im Minental wie auch auf Khorinisseite bieten bekanntlich den Karriereweg des Bauern als Engine-Beruf an. Die Mine hingegen hat Vorarbeiter und Verwalter, aber keine richtigen „Berufler“.
Ich poche da nicht auf eine selbst definierte „Fairness“ zwischen Minen und Höfen, aber fände die Idee des Schmelzerberufs aus mehreren Punkten durchaus interessant.
Man könnte teils den erschürften Ressourcen der Mine einen ganz neuen Charakter und Verwendungszweck geben, ein bisschen aus dem IC heraus am Balancing zwischen Waffen und Werkzeugen schrauben und ein paar Spieler mit einem wundervollen Beruf ausstatten.
Außerdem könnte man bisher komplett ungenutzten Ressourcen wie Stein eine neue Bedeutung geben, ohne deren Wert als bisher reines RP-Item (Für Bautätigkeiten, z.B.) zu nehmen.
Soviel als grober Überblick.
Was brauchen wir dafür?
- Den Engine-Beruf Schmelzer mit einer kleinen Hand voll Teaches
- Einen Stampfer pro Mine
- Einen Hochofen bzw. Rennofen pro Mine
- Ein paar neue Ressourcen-Items
-> Ihr seht also, das meiste davon ist schon in irgendeiner Weise im Spiel vorhanden. Der Aufwand ist (soweit ich als Technik-Muggel im Bezug auf die GMP-Engine das überhaupt beurteilen kann) relativ überschaubar.
Was kommt dabei raus?
Wie schon erwähnt wäre es ein weiterer Engine-Beruf, in dem pro „Lager“ mehrere Leute tätig werden könnten. Die Mine wäre nichtmehr nur ein Sprungbrett und Goldsammelspot selbst für „Festangestellte“, sondern durchaus auch ein interessanter Karriereweg.
Was könnte so ein Schmelzer tun?
Die offensichtlichste Tätigkeit wäre die Verarbeitung von Eisenbrocken und Kohle zu Eisen- und ggf. auch Stahlrohlingen. Eisenrohlinge für Werkzeuge (Sichel, Hämmer, Nägel, etc.), Stahlrohlinge für Waffen. Dabei ist besonders der Kohlebedarf bei Stahlrohlingen natürlich höher, was diese prinzipiell teurer macht, während Werkzeuge relativ dazu günstiger herzustellen wären. Insbesondere bezogen auf Nägel gab es schon öfter ein Murren bei der Kosten-Nutzen-Relation, so könnte man hier glaubwürdig "nachjustieren".
Neben dieser Tätigkeit die wohl sofort jedem einfällt, wenn er an den Schmelzerberuf denkt, könnte der Schmelzer auch andere Gegenstände aus der Mine (die sich gegenseitig in Wert-Fragen unterbieten und sich anhäufen wie die bisher recht nutzlosen Steine, thehe) verarbeiten bzw. veredeln.
Beispiele:
Gletscher Quartz [sic!]. Wozu dient Quarz im Spiel? Essen kann man’s nicht und ich wüsste, abgesehen vom Runenbau, auch ausm Singleplayer keinen Verwendungszweck. Und selbst da ist es logischerweise für Wassermagie-Runen vorbehalten. Also etwas, das im Khorinissetting überhaupt nicht absehbar gebraucht werden wird.
Nun muss ich etwas ausholen: Quarzsand dient vor allem der Glasherstellung. Nun will ich aber keine Glasbläserei eröffnen, aber zumindest auch einen anderen Nutzungsweg vorstellen. Der Goldschmied (wenn er denn kommen wird) könnte auch in kleinem Rahmen ein wenig Glasbläserei-Dinge betreiben. Aber das ist jetzt mal nur eine kleine Vision im Rahmen der Gesamtidee.
Wozu bräuchte man noch Quarzsand?
Schmiede könnten Quarzsand gebrauchen! Zwar vielleicht nicht für die einfachen, aber doch für die gehobeneren Rezepte. Denn Quarzsand wird in der traditionellen Schmiedekunst auch verwendet.
Beim Feuerschweißen müssen die Schweißflächen Zunderfrei sein, weswegen man Quarzsand auf das heiße Eisen gibt. Dieser schmilzt und bildet einen Schutzfilm, das Eisen kann nicht oxidieren, die Feuerschweißnaht wird sauber und hält. Stichwort: Fluxus.
Das wäre auch eine „gehobenere Technik“, die man im Schmiede-RP auch gut unterrichten kann, was auch die Glaubwürdigkeit der höheren Rezepte und dass diese nur von „gelernter Hand“ gebaut werden können, erhöht. Es wäre sozusagen eines der „Geheimnisse der Schmiedekunst“.
Lange Ausführung, nur um darzustellen wozu Quarzsand zu gebrauchen wäre…
Wie könnte man Quarzsand herstellen?
Da kommt unter anderem der Stampfer ins Spiel. Wenn man lang genug auf Gletscher Quartz herumstampft, hat man irgendwann auch ein Pulver!
Dass man da eine gewisse Mengenkalkulation machen muss und dass der Schmied nicht mehrere Kisten davon für’n Schwert braucht, liegt auf der Hand. Aber es wäre besser als diesen Rohstoff einfach in den Minentruhen anhäufen zu lassen bis man damit die Oberstadt pflastern könnte…
Der Stampfer könnte auch dafür gut sein (und ja, jetzt kommt die alte Leier um die Steine…) Gestein zu brechen, um mit einer gewissen Chance Mineralien rauszubekommen oder ihn schlicht auch zu „Mahlen“. Gibt’s, soweit mir erzählt wurde, in anderen GMP-Settings bereits und war dort auch der Sinn dieser Schürfernebenprodukte für erfahrene Kumpels.
Mit dem dabei gewonnenen Kies und z.B. Schlacke die bei der Schmelzerarbeit herausspringt könnte man auch den RP-Zweck der Steine entsprechend anpassen: die würde man als Bau- oder „Pseudo-Backstein“ (IC begründet durch Luft- oder Schmelze-Abwärme-Trocknung) in nutzbare Form bringen. Damit wären die recht bruchsteinartigen Schürfsteine auch halbwegs ebenförmig. In der Engine mehr ein „Abfallprodukt“, im RP aber brauchbar für alle Arten von Mauerbauprojekten (auch wenn niemand die Absicht hat…!)
Auch für Eisenbrocken könnte man einen Zwischenschritt am Stampfer einbauen, im Gothic-Setting wird das magische Erz ja auch ‚gestampft‘, wobei das wohl mehr aus Gründen des besseren Handlings als „Erzbrocken“ geschieht, denn als Bedingung zur Schmelzung selbst.
Um den Stampfer zu betreiben bräuchte es natürlich einen Minenork -> RP-Potential! Der Minenork muss erstmal gefangen werden, der Minenork streikt, das Zahnrad bricht, Befreiungsaktionen, … Da sehe ich jetzt schon eine Menge Potential.
Die Schmelze ist doch total unnötig, Schmiede machen doch ihr Roheisen selbst!
Das ist ein berechtigter Einwand. Auch hier möchte ich eine kleine Ausflucht machen. Das magische Erz wird nicht umsonst in Kisten verpackt und in unverhütteter Form auf’s Festland geschafft, weil dort die Möglichkeiten zur Herstellung hochwertigerer bzw. sogar reiner Erzrohlinge existieren.
Das ist bei Eisen und Stahl allerdings nicht der Fall. Jener kann, sofern das Know How und die Möglichkeiten existieren, überall hergestellt werden – warum also nicht dort, wo er auch abgebaut wird? Es ist seit jeher üblich gewesen, dass (Eisen)erz da verarbeitet wird, wo es auch abgebaut wird – denn der Erztransport ist zu einem Gutteil der Transport von Gestein, in dem das reine Metall nebst anderen Stoffen sitzt. Dieser Transport lohnt sich erst seit den Neuerungen unseren modernen Zeiten durch gewaltige Schüttgut-Transporter auf See, Schiene und Straße.
Im „gothic’schen mittelalterlichen Setting“ ist der Transport von Erz dagegen wohl noch sehr unrentabel und es wäre eine glaubwürdige Neuerung, wenn anstelle des Erzes bereits verarbeitbares Metall seinen Weg von den Minen in die Lager fände.
Dabei würde immernoch Transport-RP und genug Arbeit für Löhner anfallen. Wenn man auch noch daran denkt, dass das Baustein-Zeug dazukommt, ist es sogar noch förderlicher für das RP.
Ich hoffe euch gefällt’s bis hierhin, wer noch weitere Ideen hat kann die gerne ergänzen oder das bisher von mir gesagte kritisieren wie er will. Freue mich auf die Diskussion!
Ich poste gleich noch eine kurze Zusammenfassung in Stichpunkten zur Ressourcen-Nutzung und den nötigen Teach-Fertigkeiten des Schmelzerberufs...