Von Rotröcken, Brüdern und Visionen. Fjorims Blick in die Vergangenheit

  • "Hoooooo!" "Zum Gruße Bjarik" "Haben dich die Säbelzähne immer noch nicht erwischt"

    Die Wortfetzen hallen durch die steile Felssenke in der die Fellhändler und Schmiede sich anneinanderdrückten um Schutz vor dem Sturm zu suchen.

    "Habt ihr Neues aus den Mittellanden gehört? Der irre König schickt seine Gesandten um uns die jungen Männer in den Krieg zu entführen"

    "Bastard" erschallt es aus einigen Kehlen.

    Man hört ein Schnalzen gefolgt von einem Spucklaut.

    "Musstest du die Jungen denn unbedingt mitnehmen Ulfrim? Gut dein Ältester hat den Zehnten Winter hinter sich gebracht aber dein Welpe da? Er wird erfrieren wenn wir hier eingeschneit werden"

    "Ruhe!!!"

    Das Stimmengewirr der Männer bricht ab. Leise ist das Pfeiffen des Windes zu vernehmen.

    "Es ist Teil des Handels" meldet sich eine alte Stimme zu Wort. "Zum Wohl der Clans"

    "ALARM, KÖNIGSTRUPPEN!" Schallt Es von der Anhöhe aus dem Talkessel

    "Die Penner lernen es nie"

    "Sie sind hinter.....arrrrgh" der Schrei wird von mehrerem Klicken gefolgt von Zischen unterbrochen."

    "Schildwall Brüder, Jagd sie zurück in ihre Täler" tönt eine tiefe ruhige Stimme.

    "Sie wollen unser Erz? Das bekommen Sie heute umsonst, in Ihre Ärsche!"

    Ein mehrstimmiges Lachen bricht aus.

    Immer wieder ist das Klicken zu hören.

    Wieder ein Schrei. Gefolgt von Metall, das auf etwas hartes trifft, man hört ein Knirschen.

    Die durcheinanderredenden Stimmen schaukeln sich zu einem Wirrwarr aus Schreien, Befehlen und Flüchen hoch und sind durch die ganze Schlucht zu vernehmen.

    "Nimm deinen Bruder und bring ihn zum Wolfsclan" es ist wieder die alte Stimme, die nun schwächlicher und verzweifelter wirkt "Bringt euch in Sicherheit, wir kommen nach"

    "Fjori, Fjori wir müssen weg, Großvater sagt das, die roten Männer sind gekommen!

    Licht, die Plane des Karrens aufdem der Junge gelegen hatte wurde weggerissen und er blickte in die entsetzten eisgrauen Augen eines stämmigen Jünglings etwa vier Jahre älter.

    Der blonde feiste Kerl, griff nach seiner Hand "Halt dich unten, dann sehen uns die dämlichen Rotröcke nicht."

    "Aber" setzt der jüngere an "kein Aber, wir müssen hier weg"

    Der Pfad hinter dem Karren war frei, die Jungs blickten auf den sich schlängelnden Talpfad hinab in denen die letzten Nächte ihr Lager gestanden hatte.

    Brennende Zelte, Krieger vom Wolfs und Hammerclans, die sich in einer Nische vor dem Beschuss von oben in Sicherheit brachten. "Klick" ein Zischen. Die Wucht des Geschosses riss den den kräftigeren Jungen von den Füßen und sein Kopf schmetterte gegen einen Vorsprung...

    Ein leises Knacken dringt an das Ohr des Jüngeren. "Wen haben wir denn hier?"

    Eine in Stahl gehüllte Hand greift nach der Kehle des Bewegungslosen und stemmt den kleinen Körper in die Luft. "Ein Nordmarwelpe" blafft eine schneidende Stimme.

    Den Atem anhaltend kriecht der kleinere der Jungen unter den Wagen, ein in schimmernder Rüstung gewandeter Mann mit Vollhelm und roten Waffenrock steht breitbeinig am Vorsprung und hält den stämmigen Jungen über die Klippe.

    "Innos, nimm diesen jämmerlichen Wildlingsjungen zu dir oder treib ihn in die Höllen Beliars!"

    "Neeeeein!" Schallt Es vom Ende der Schlucht "Haltet ein im Namen Innos"

    Ein kahlköpfiger greiser Mann in Robe formt seine Hände zu einem Kreis und eine Flammenkugel bricht aus den zittrigen Fingern hervor, die dem Mann in Stahl entgegenfliegt.

    Mit einem scheppernden Krachen, schlägt der Körper auf dem Stein auf und in der Brust klafft ein rauchenden Loch, der Duft von verbranntem Fleisch dringt an die Nase des Jungen..."Ulfi jammert der Kleine "Ulfi...."

    "Ulfi mit dem großen Hammer" dröhnt es in Fjorims Ohren. Ein Schwall Wasser reißt ihn ins Bewusstsein zurück.

    Der hölzerne Boden der Taverne, fühlt sich angenehm warm an, Lichter tanzen um seine Augen klar erkennen konnte er nichts, nur schemenhafte Gestalten, die um ihn herumsaßen. Mit sanfter Gewalt wird ihm eine brennende Flüssigkeit eingeflößt "Nordmarer Nebelgeist" denkt sich Fjor und versucht sich auf einen der Schemen zu konzentrieren. Verschwommen aber markant genug zeichnet sich Pylas besorgtes Gesicht im Kerzenschein ab. "Fjorim du hattest wieder einen Anfall, kannst von Glück reden, dass dein Bruder dich gefunden hat." "Bruder?" Fjor blinzelt in den Kreis der Männer, die zu ihm herunterblicken.

    "Junge du musst dringend deinen Krautgebrauch in den Griff bekommen" tadelt ihn das gutmütige, bärtige Gesicht Baeriks.

    "Ach was der Fjor kann eine ganze Unze verqualmen" dringt Khars Stimme durch das Gemurmel der Runde.

    "Wieder ordentlich übertrieben heh?" Gascos raue Stimme dringt vom Eingang her.

    Langsam stemmt sich Fjor nach oben...eine starke Hand hilft ihm auf einen Hocker zu kommen.

    "Gudde Klobbe gehabt?" Valentins eingedellte Visage verzieht sich zu einem versoffenen Grinsen.

    "Woronir, die Listen, was ist mit der Minenliste, beweg doch mal endlich deinen Arsch"

    "Ja ich bin unterwegs, hier Kumpel" ein brauner Haarschopf drängt sich in Fjors Sichtfeld eine Flasche mit goldener Flüssigkeit vor seinen Augen schwenkend.

    "Fjorilein ich bin zurück...." der besorgte Unterton in Ulfghars Stimme alarmierte ihn...der Seher hatte recht behalten...

  • Fjorim 28. Juni 2022 um 12:28

    Hat den Titel des Themas von „Von Rotröcken Brüdern und Visionen. Fjorims Blick in die Vergangenheit“ zu „Von Rotröcken, Brüdern und Visionen. Fjorims Blick in die Vergangenheit“ geändert.
  • Auszug eines verstaubten Buchtitels "Die Krieger des Nordens und ihre Blutlinie, das Manifest von Fjorgrimm vom Hammerclan"

    "Lange habe ich Ulfrim davon abgeraten, die alten Bräuche Nordmars zu missachten, doch dieses Mal bin ich mir nicht so sicher.

    Die beiden Jungs sind wahrlich der Stolz der gesamten Familie. Ulfghar entwickelt sich zu einem starken Krieger und auf Fjori ist so vielversprechend gescheit, Einer der beiden könnten die Familie wieder zu den Führern des Clans machen. Sie als billige Handelsware zu verschachern, für Felle und mehr Einfluss beim Wolfsclan? Was soll daraus erwachsen, die Clans brauchen Männer zu denen sie aufsehen können, Männer die den Norden vereinen und in den Kampf ziehen, wenn die Not am Größten ist.

    Nach dem Angriff der Königlichen, sind die beiden nicht mehr dieselben. Fjori ist aufmüpfig und Ulfi scheint seinen Verstand beim Sturz verloren zu haben.

    Der Clan muss überdauern doch die einzigen Erben entgleiten uns. Ulfrim hat keine weiteren Kinder, nachdem sein Weib bei Fjoris Geburt verstarb, ist auch er nur noch ein Schatten seiner selbst.

    Ich selber? Zu alt für die Führung, die Verantwortung den Clan zu führen. Die Krieger respektieren mich für die glorreichen alten Tage. Doch diese sind längst Vergangenheit.

    Neulich war wieder ein Bote vom König hier. Er giert nach unserem Erz, unseren Schmieden. Irgendwann können wir diese Angebote nicht mehr ablehnen. Ulfrim sieht nicht mehr klar, er leidet still vor sich hin, als sei ihm alles gleichgültig.

    Wenn die beiden alt genug sind....werde ich ihnen helfen von hier zu fliehen...um große Männer zu werden, fernab vom kalten Norden.

    Verheiratet an zwei Trollweiber des Wolfsclans. Nein! Meine Enkelsöhne sind zu Größerem bestimmt!

    (die restlichen Zeilen müssten wiedergefunden werden)

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