TL;DR: Mad in love, boys.
Ich denke, ich bin jetzt an einem Punkt, dass ich tatsächlich mal Feedback zum Kloster und zum RP an sich abgeben kann.
Mal allen unstrukturierten Gedanken, die mir jetzt entfließen werden, voran: GO:UC ist meine erste Erfahrung im RP - nicht nur im GMP, sondern meine allererste Erfahrung überhaupt. Ich wusste bis zu dem vielversprechenden Jorgenson-Video nicht einmal, dass es Gothic im Multiplayer gibt und war natürlich sofort total heiß drauf - wieder in die altbekannte, aber veränderte Welt eintauchen, hunderte neue Charaktere treffen, jeder mit eigener Story, eigenen Zielen und eigener Agenda? Sign me the fuck up!
Der Start war etwas holprig, weil ich nicht recht wusste, was denn so alles geht und was zu beachten ist - aber mit dem ersten Kontakt zum Kloster wurden diese Unsicherheiten praktisch über Nacht weggefegt. Das RP war von Anfang an aufregend, gleich am ersten Wochenende wurden uns - also Torben und mir - ein paar spannende Quests quasi auf dem Silbertablett serviert. Und der erste Login war ein Gefühl, als würde ich nach langer Zeit wieder nach Hause kommen. Ich denke, einen besseren ersten Eindruck hätte ich gar nicht bekommen können!
Über ein paar Umwege hat es uns, die beiden Innostreuen Brüder, dann fest ins Kloster verschlagen und hier ging der Spaß nun erst richtig los!
Sicherlich habe ich keine gute Perspektive auf factionless RP oder das RP beim GBH oder in der Kaserne - aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir hier einen Glücksgriff gemacht haben. Das Kloster ist eine kleine, eingeschworene Bruderschaft. Jeder kennt jeden - ich hatte von Anfang an keine wirklichen Ängste mit einem der Klostermitglieder umzugehen, die Charaktere sind schön ausgespielt und ich lerne von den anderen Spielern stetig mehr darüber, wie man gutes und spaßiges RP macht. Und die Spieler hinter den Charakteren hab ich genauso lieb gewonnen.
Die Brüder gehen gut miteinander und mit den Anwärtern um, wir wurden von Tag eins in Aktivitäten eingebunden, wobei wir nie aus der Rolle des Anwärters herausgerissen worden sind. Das Unterrichts-RP muss man natürlich mögen, aber ich persönlich sitze deutlich lieber vier Stunden im Studierzimmer und lerne mehr über canon und auch ausgedachte Gothic-Lore, als dass ich mich beim Großbauernhof mit anderen Anwärtern um Anerkennung prügeln muss. Und die Jungs achten auch darauf, dass wir schön regelmäßig pumpen und auch unsere Lehrlingsteaches bekommen - an der Stelle noch einmal ein großes Lob an Bruder Casper, der sich zwei Stunden Doku über die Gerberei anguckt, nur um ein gutes RP für Acno und mich machen zu können. Diese Liebe zum Detail findet man überall im Kloster wieder.
Die Exkursionen, die wir mit dem Kloster bisher gemacht haben - offiziell und inoffiziell ( ;D ) haben bisher immer großen Spaß gemacht und ich freu' mich sehr darauf noch weitere Abenteuer mit den Betbrüdern zu erleben. Das RP mit den Jungs ist wirklich und ehrlich super.
Im Großen und Ganzen fühle ich mich im Kloster einfach "angekommen" und aufgenommen, wirklich Teil einer Gruppe, in der alle gut miteinander auskommen. Das ist für mich das Allerwichtigste im RP und es hat sich zum Beispiel besonders gezeigt, als wir, obwohl wir nur Anwärter waren, auch nach unserer Meinung zu der Progression der Gildenrüstung gefragt wurden. Hier konnten wir eigenständig mit Paul (Gruß geht raus, falls du das liest, du hammergeiler Typ) überlegen, wie unsere kommenden Rüstungen aussehen sollen, da sich die bisherige Progression nicht so stark voneinander abgehoben hat. Ich habe die anderen sicherlich hart genervt, aber mir war es natürlich auch wichtig, dass wir alle cool aussehen, und allein, dass wir die Möglichkeit haben - sowohl gegeben durch Spielleitung als auch die faire Abstimmung innerhalb der Betbrüder - finde ich großartig.
Der einzige Kritikpunkt, der mir bisher aufgefallen ist, aber daran kann vermutlich auch die Spielleitung nichts machen: Die Novizen werden von vielen Spielern wie Trade-NPCs behandelt. Natürlich ist mir klar, dass wir nicht nur RP bekommen, sondern selbst auch RP für andere Spieler machen sollen, und da bin ich, nun, da ich in der Position bin, auch gerne ganz vorne mit dabei, aber ich bin schon als Anwärter genervt gewesen, wenn schon wieder jemand an der Pforte stand, reingebrüllt hat, ob jemand da ist (am besten mehrfach), nur um dann einfach nur seine Pflanzen an uns zu verhökern, die wir mitunter nicht einmal benötigen. Das reißt doch aus dem "Stätte des stillen Gebets und der Reflektion"-Vibe heraus.
Ich hoffe, dieser Aspekt pendelt sich jetzt einerseits mit der größeren Zahl an Novizen, die sich um die Leute kümmern können, und andererseits einfach mit der Zeit und fortschreitenden Charakteren im RP ein. Falls nicht, dann müsste man da vielleicht noch irgendwie eine Lösung finden, aber das ist wieder etwas Schönes am Kloster - ich bin mir sicher, dass das im Zweifel möglich ist.
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Nun haben wir heute auch den Aufstieg ins Noviziat geschafft. Ich habe Tom zwar schon Feedback zur Prüfung in Discord gegeben, aber ich möchte es auch gerne hier noch einmal "for the record" festhalten:
Die Prüfung war unheimlich aufregend und wirklich gut konzipiert. Tom hat strikt Dinge abgefragt, die wir vorher im Unterricht gelernt haben, weshalb sich die wochenlange Vorbereitung auch zielführend angefühlt hat - wir haben wirklich auf etwas hingearbeitet. Wir haben etwa zwei Stunden lang Prüfung geschrieben, wir (oder zumindest ich) habe mich tatsächlich gefühlt wie in einer Klausur - es war anstrengend, voller Anspannung und Erwartung, was danach kommen möge. Bestehe ich oder vielleicht doch nicht? Klausur selbst klingt vermutlich erst einmal durch doof, und ich selbst konnte es auch kaum erwarten fertig zu werden, aber frei nach dem Motto "Seek Discomfort" habe ich mich durch die Prüfung geschrieben und durfte schlussendlich auch das süße Gefühl auskosten bestanden zu haben.
Auch die Aufnahme selbst war unheimlich spannend. Ich habe geschwitzt und Herzklopfen gehabt. Die Bibliothek war perfekt als Ort für die Initiation gewählt, sehr eindrucksvoll, und erhaben. Bei der Ansprache des Meisters, dass wir nun nicht nur leibliche Brüder, sondern auch Brüder im Geiste sind, haben die Endorphine gesprüht wie am ersten Tag, als Tibi uns zu sich gerufen hat. Es hat sich wirklich wie ein Meilenstein angefühlt und echte Anspannung ist von mir abgefallen. Ob ein anderes Lager mit einer derartigen Achterbahn der Gefühle mithalten kann wage ich zu bezweifeln, aber ich habe natürlich nicht die Perspektive. Vielleicht hätten andere Spieler ja auch deutlich cooler auf die Geschehnisse reagiert, aber bei mir war der Hype groß und ich bin mir absolut sicher, dass das Kloster etwas ganz Besonderes im GMP ist.
Was kann ich abschließend sagen?
Ich freue mich sehr meinen Charakter weiter im Kloster aufleben zu lassen, vielleicht die weiteren Ränge zu durchlaufen und Teil einer tollen kleinen Community innerhalb einer größeren tollen kleinen Community zu sein. Ich bin gespannt, was Torsten als nächstes erwartet und wie sich sein Charakter im RP weiterentwickelt, denn ich habe keine festen Pläne dafür. Auch bin ich gespannt auf die nächsten Exkursionen, Events, Gebetsstunden, Bandenkriege und was-weiß-ich-nicht-alles. Ich kann es einfach kaum erwarten.
Wenn ich von vorne anfangen müsste, dann würde ich es genau so wieder tun.
Für Innos!